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Es war im Winter 1687 als eine Staublawine den Ort Lähn bei Bichlbach mit voller Wucht traf und über die Hälfte der Bevölkerung samt Vieh und Häsern auslöschte.

Dieser Vorfall war es, welcher den Pfarrer Egger auf den Plan rief. Dieser gelobte eine Glaubensbruderschaft zu gründen und eine Kirche zu errichten. Die Gründung der Glaubensbruderschaft gelang ihm 1690 per Dekret des Bischofs von Augsburg. 

Der Bau der Kirche verzögerte sich jedoch, da die finanziellen Mittel nur sehr spärlich flossen. Aus diesem Grund entschloss er sich die Glaubens- in eine Handwerksbruderschaft um zu gestalten. Hierbei halfen ihm seine guten Kontakte zum Kaiserhaus. Auch das Vorhandensein einer Holzkirche, die aber für die Treffen der Handwerker zu klein war, half bei der Verwirklichung des Kirchenbaus. Wann genau die Zunftkirche in Bichlbach fertig gestellt wurde ist nicht mehr bekannt. Entweder Mitte 1725 oder 1730. Auf jeden Fall findet sich in Bichlbach die einzige Zunftkirche Österreichs, wenn nicht sogar im gesamten deutschsprachigen Raum.

Nachdem die Kirche von 1869 an, durch die Neuregelung der Zünfte in den Kammern und Innungen nicht mehr gefragt waren, begann der Verfall. 100 Jahre dauerte dieser Stillstand bis Anfang 1970 eine Überschrift in den Ausserferner Nachrichten, die da Lautete „Kulturschande in Bichlbach, Rettung oder Verfall der Zunftkirche“ mehrere Personen auf den Plan rief. Diese sammelten Geld, lukrierten Fördermitten und aktivierten die Handwerker. Von 1973 bis 1974 erfolgte eine Generalsanierung der Zunftkirche und ließ diese wieder im einstigen Glanz erstrahlen. Auch die Zunftbruderschaft wurde wiederbelebt. Beide Zunftkirche und -bruderschaft haben bis heute bestand.

Das letzte Stück im Ensemble um die Zunftkirche war die Rettung des alten Wiedum aus 1761 und Errichtung des Zunftmuseums in diesem.